Ein Pimpf erinnert sich
Ein Zeitzeuge erinnert sich: Als „Pimpf“ erlebte Günther F. Klümper die deutschen Schicksalsjahre ab 1933. Rund ein dreiviertel Jahrhundert später blickt der Baden-Badener Autor im Alter von 86 Jahren noch einmal auf ganz persönliche Weise auf jene schicksalhafte Zeit zurück.
Während die meisten Zeitzeugen distanziert und sachlich über die Ereignisse dieser deutschen Schicksalsjahre berichten, geht es Günther F. Klümper in diesem Buch darum, sich in den Jugendlichen der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts zurückzuversetzen und seine damalige Befindlichkeit zu reproduzieren.
So berichtet der Autor, dessen „Sagen der Trinkhalle Baden-Baden“ bereits in der dritten Auflage erschienen ist und der mit „Die Deutsche Ballade“ ein Standardwerk verfasst hat, vom „ganz normalen Leben“ eines Jungen in einer intakten Familienstruktur in den dreißiger Jahren, in das sich unmerklich nach und nach die schicksalhafte Wendung einschleicht.
„Dieser Rückblick auf die Jahre ab 1933, die ich als Pimpf erlebt habe, sind sowohl ein Bekenntnis eigener Verblendung als auch ein Aufruf zu kritischer Wachsamkeit“, sagt Günther F. Klümper, „und wenn das Buch in diesem Sinne gelesen wird, dann hat es seinen Zweck erfüllt.“
„Denn“, so Klümper weiter, „die Geschichte lehrt uns, dass keine Generation dagegen gefeit ist, die Irrtümer vorhergehender Geschlechter ganz zu vermeiden. Charismatische Demagogen tauchen weltweit immer wieder auf, weshalb die Botschaft ‚Wehret den Anfängen!’ immer wieder aufs Neue verkündet werden muss.“ Auch dazu will Klümpers „Ein Pimpf erinnert sich“ einen Beitrag leisten.
Der Autor
Günther F. Klümper
Günther F. Klümper, Jahrgang 1923, lebt seit 1986 in Baden-Baden. Er lehrte nach einem Studium der Anglistik und Germanistik drei Jahrzehnte lang an Höheren Schulen im In- und Ausland außer in seinen Fächern noch Philosophie und Kunstgeschichte. Seit 1986 lebt er mit seiner Frau Madeleine in Baden-Baden. Beide engagieren sich seit vielen Jahren auf vielfältige Weise für das kulturelle Leben und insbesondere für das deutsch-französische Miteinander.
Seit seiner Pensionierung gehören Lesen und Schreiben zu den bevorzugten Beschäftigungen von Günther F. Klümper, dem es die literarische Gattung der Ballade besonders angetan hat: „Wie keine andere sprachliche Kunstform vereint die Ballade die drei Elemente Dramatik, Epik und Lyrik in sich“, sagt der Autor.